Warum du als Influencer unbedingt über deine Rechte Bescheid wissen solltest
In der heutigen digitalen Welt ist Influencer-Marketing eine wichtige Strategie für Unternehmen, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu bewerben. Influencer werden dafür bezahlt, dass sie Produkte auf ihren sozialen Plattformen bewerben und ihre Follower auf die Marken aufmerksam machen. Doch wie viele Influencer wissen wirklich über ihre Rechte und Pflichten Bescheid?
Inhaltsverzeichnis
Konsequenzen von Rechtsverletzungen am Beispiel von Ron Bielecki
Ron Bielecki, Twitch-Streamer und Influencer, soll aufgrund von illegalen Casino-Livestreams zu einer Geldstrafe von 480.000€ verurteilt werden. Obwohl er bereits von der Staatsanwaltschaft darauf aufmerksam gemacht wurde, schnellstmöglich damit aufzuhören, führte er das Casino-Livestreamen fort - mit teuren Konsequenzen.
Es ist entscheidend, dass Influencer sich über ihre Rechte und Pflichten informieren und verstehen, welche Schutzgesetze für sie gelten. Denn es gibt viele rechtliche Aspekte, die man als Influencer beachten muss, um Rechtsverletzungen bestmöglich zu vermeiden.
Die richtige Werbekennzeichnung
In Deutschland gibt es bestimmte rechtliche Vorschriften, die Influencer bei der Werbekennzeichnung beachten müssen. Hier sind einige wichtige Punkte:
1. Gesetzliche Regelungen der Werbekennzeichnung
Die Werbekennzeichnung für Influencer ist in Deutschland durch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) geregelt. Demnach müssen bezahlte Inhalte als solche gekennzeichnet werden, um den Verbraucher nicht zu täuschen.
2. Werbekennzeichnung muss deutlich sein
Die Werbekennzeichnung muss durch den Influencer so formuliert sein, dass sie für den Verbraucher leicht erkennbar und verständlich ist. Die Kennzeichnung von Werbung in Beiträgen kann in der Beschreibung mit den Worten "Werbung" oder "Anzeige" zu Beginn des Beitrags erfolgen. Die Verwendung von Hashtags wie #sponsored oder #ad ist nicht zu empfehlen, da diese Kennzeichnung möglicherweise nicht eindeutig für den Verbrauchen zu erkennen ist. Auch in Stories muss (in jeder Sequenz) Werbung gekennzeichnet werden.
3. Integrität als Influencer
Influencer müssen ehrlich über bezahlte Partnerschaften sein und dürfen nicht versuchen, den Verbraucher zu täuschen oder ihm vorzugaukeln, dass es sich um eine unabhängige Meinung handelt.
4. Platzierung der Werbekennzeichnung
Die Werbekennzeichnung muss so platziert sein, dass sie leicht sichtbar ist. Idealerweise sollte sie am Anfang des Beitrags oder direkt über dem Inhalt platziert werden.
5. Konsistenz der Werbekennzeichnung
Die Werbekennzeichnung muss bei jedem gesponserten Beitrag des Influencers durgehend angewendet werden, um sicherzustellen, dass der Verbraucher die bezahlte Werbung jederzeit erkennen kann.
Es ist wichtig zu beachten, dass es bei Rechtsverletzungen gegen die geltenden Regeln zur Werbekennzeichnung empfindliche Strafen geben kann, einschließlich Geldbußen oder sogar einer Unterlassungsklage. Aus diesem Grund ist es für Influencer von entscheidender Bedeutung, sich über die rechtlichen Vorschriften im Bereich der Werbekennzeichnung im Klaren zu sein.
Persönlichkeitsrechte Dritter beachten
Als Influencer spielt das Thema Persönlichkeitsrechte eine wichtige Rolle, da es darum geht, die Rechte anderer zu respektieren und zu schützen. Es ist wichtig zu wissen, dass jeder Mensch ein Recht auf seine eigene Identität hat und dass dieses Recht geschützt wird. Influencer müssen daher sicherstellen, dass sie diese Rechte nicht verletzen, wenn sie Inhalte auf ihren Plattformen veröffentlichen. Hier sind einige der wichtigsten Punkte, die zu beachten sind:
1. Fotos und Videoinhalte, wo andere Personen zu sehen sind
Influencer müssen darauf achten, dass sie keine Fotos oder Videos von anderen Personen ohne deren ausdrückliche Zustimmung verwenden.
2. Namensnennung anderer Personen
Wenn Influencer über andere Personen sprechen, müssen sie darauf achten, dass sie diese nicht unwahrheitsgemäß oder verleumderisch darstellen.
3. Privatsphäre Dritter ist zu schützen
Influencer dürfen keine Informationen oder Bilder veröffentlichen, die die Privatsphäre anderer Personen verletzen, z. B. Bilder von Kindern ohne Zustimmung der Eltern.
Es ist wichtig zu beachten, dass Rechtsverletzungen gegen die Persönlichkeitsrechte anderer Personen empfindliche rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können, einschließlich Schadenersatzansprüchen oder sogar strafrechtlicher Verfolgung. Daher ist es für Influencer wichtig, sich über die geltenden Gesetze im Bereich der Persönlichkeitsrechte im Klaren zu sein und diese sorgfältig zu beachten.
Urheberrechtsverletzungen als Influencer vermeiden
Als Influencer ist es wichtig, dass du Urheberrechtsverletzungen vermeidest, um keine rechtliche Konsequenzen zu befürchten. Hier sind einige Tipps, wie du als Influencer Urheberrechtsverletzungen vermeiden kannst:
1. Linzenzfreie Inhalte nutzen
Verwende lizenzfreie Bilder, Musik und andere Inhalte, um sicherzustellen, dass du keine Urheberrechte verletzt. Es gibt viele Websites, die lizenzfreie Inhalte zur Verfügung stellen, die du verwenden kannst. An selbst erschaffenen Werken, wie z.B. deine eigenen Bilder oder Videos, bist du selbst der Urheber.
2. Genehmigungen einholen
Wenn du Inhalte verwenden möchtest, die urheberrechtlich geschützt sind, holen dir immer die Genehmigung des Urhebers ein. In vielen Fällen kannst du eine Lizenz zur Verwendung erwerben.
3. Urheberrechtshinweise beachten
Stelle sicher, dass du alle erforderlichen Urheberrechtshinweise und -angaben auf deinen Inhalten bereitstellst.
4. Eigene Inhalte erstellen
Überlege dir, ob du nicht selbst eigene Inhalte erstellen kannst, anstatt urheberrechtlich geschützte Inhalte zu verwenden.
Es ist wichtig zu beachten, dass Urheberrechtsverletzungen ernste rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können, einschließlich hoher Strafen und Schadenersatzansprüchen. Daher ist es unerlässlich, dass Influencer sicherstellen, dass sie die Urheberrechte anderer respektieren und nicht verletzen. Dies kann dazu beitragen, die Integrität als Influencer zu erhalten und dabei helfen, rechtliche Probleme durch Rechtsverletzungen zu vermeiden.