Zurück zur Authentizität und Reflexion auf Social Media
In der heutigen Zeit von Social Media werden wir im Sekundentakt mit Content konfrontiert und somit auch beeinflusst. Um wieder eine realitätsnahe Sicht auf die Dinge zu bekommen, betreiben viele Nutzer „Deinfluencing“. Was Deinfluencing ist und wie du es in deinen Alltag integrieren kannst, erfährst du hier.
Was ist Deinfluencing?
Der Ausdruck „Deinfluencing“ leitet sich von der Kombination aus „De“ und „Influencing“ ab und bedeutet soviel wie „Ent-Influencing“. Es geht hauptsächlich darum, sich von den Auswirkungen der sozialen Medien loszulösen, vor allem von den unrealistischen Normen und Erwartungen, die von sozialen Medien und Influencern entstehen. Beim Deinfluencing handelt es sich daher um Selbstreflexion, Authentizität und die Wiederentdeckung der eigenen Identität ohne digitale Inszenierung, indem Menschen lernen, sich selbst anzunehmen und zu lieben, unabhängig von den Maßstäben, die durch Social Media gesetzt werden, können sie eine tiefere Verbindung zu sich selbst aufbauen.
Warum gewinnt Deinfluencing an Bedeutung?
Auf Plattformen wie Instagram und TikTok hat die andauernde Darstellung von vermeintlich vollkommenen Lebensstilen und inszenierten Bildern zu einer Zunahme von Selbstzweifeln, Unsicherheiten und sogar psychischen Gesundheitsproblemen geführt. Die „Instagram-Realität“ übt auf Menschen einen Vergleichsdruck aus, der ihr Selbstbewusstsein beeinträchtigt und ein schlechtes Selbstbild hervorrufen kann.
Ein Hauptgrund für das Interesse am Deinfluencing ist das zunehmende Verlangen nach Authentizität in den sozialen Medien. Die meist übertriebenen Filter und perfekt inszenierten Bilder haben viele Nutzer satt. Sie sind auf der Suche nach authentischen und menschlichen Content, der auch mal die nicht so perfekten Einblicke in das Influencer-Leben gewährt. Deinfluencing fördert die Möglichkeit, sich ohne Masken und Fassaden zu präsentieren, was den Raum für echte Beziehungen öffnet.
Die zunehmende Wertschätzung für die psychische Gesundheit ist außerdem von entscheidender Bedeutung. Die negativen Folgen des Vergleichens für das eigene psychische Wohlbefinden werden immer mehr Menschen bewusst. Deinfluencing ermutigt dazu, sich weniger mit äußeren Maßstäben zu vergleichen und stattdessen den Fokus auf das eigene Ich zu legen, was einen Ausweg aus diesem Teufelskreis bietet. So ermöglicht das Deinfluencing eine tiefere Selbstfindung. Durch das Lernen, sich von den Vorstellungen anderer abzuwenden, können Menschen ihre eigenen Werte, Interessen und Leidenschaften kennenlernen. Anstatt sich von den Vorgaben der digitalen Welt beeinflussen zu lassen, haben sie die Möglichkeit, echte Lebensentscheidungen zu treffen, die mit ihren eigenen Werten und Überzeugungen übereinstimmen.
So kannst du Deinfluencing in deinen Alltag integrieren
Hier sind einige Schritte und Praktiken, die helfen können, Deinfluencing in den Alltag zu integrieren:
1. Digital Detox
Starte mit der Absicht, bewusste Pausen von sozialen Medien zu machen. Stelle sicher, dass du dir regelmäßig Zeit für eine digitale Entgiftung nimmst, indem du bewusst im Moment lebst und das Handy mal zur Seite packst. Übe Achtsamkeit und konzentriere dich auf deine aktuellen Gedanken, Gefühle und Umgebungen.
2. Selbstreflexion
Selbstreflexion sollte regelmäßig in Betracht gezogen werden. Frage dich beispielsweise, was für dich wirklich von Bedeutung ist, welche Werte du leben willst und was dich zufriedenstellt, ohne Rücksicht auf die Standards der sozialen Medien zu nehmen. Finde heraus, welche Stärken, Schwächen und Leidenschaften du hast und welchen Sinn dir sie sozialen Medien geben.
3. Grenzen und Prioritäten setzen
Lerne, dich von äußeren Erwartungen oder Normen nicht unter Druck setzen zu lassen. Lerne „nein“ sagen zu können und stelle deine persönlichen Bedürfnisse und Prioritäten an erster Stelle. Nutze deine Zeit und Energie gezielt für Dinge, die dir Freude bereiten, um sich auf das zu konzentrieren, was dir wirklich wichtig ist.
4. Offline-Aktivitäten in deinen Alltag einbauen
Achte darauf, dich gezielt auf Offline-Aktivitäten und reale soziale Interaktionen zu konzentrieren. Investiere deine Zeit und Energie in echte Beziehungen zu Familie, Freunden und Gemeinschaft sowie in die Pflege persönlicher Beziehungen. Nehm dir Zeit für zwischenmenschliche Unterhaltungen, gemeinsame Erlebnisse und echte Begegnungen, die über die digitale Welt hinausgehen.
